Geschichte

Geschichte

Als Eigentum des Klosters Mehrerau wird „Lindigenowi“ im Jahre 1222 zum ersten Mal geschichtlich fassbar. Im Jahre 1227 wurde der Name „Lindiginowe“ – die von Linden bestockte Au – erstmals urkundlich erwähnt. Bereits aber im vorausgehenden Jahrhundert soll eine Pfarre gegründet worden sein, zu der auch Teile von Langenegg, Krumbach, Riefensberg und Hittisau gehörten. Spätestens im 14. Jahrhundert wurde eine Propstei des Benediktinerklosters Mehrerau in der Gemeinde eingerichtet.

Lingenau hatte lange Zeit ein eigenes Niedergericht, einen eigenen Ammann und gehörte nicht dem Stand Bregenzerwald an. Ab 1452 bildete Lingenau mit Alberschwende ein Doppelgericht. Im Jahre 1600 trennten sich diese beiden Niedergerichte bis dann 1806 die gänzliche Aufhebung durch die Bayern erfolgte. Im gleichen Jahr wurde auch das Kloster in der Mehrerau säkularisiert und damit verschwand auch die dazugehörige Propstei Lingenau.

Unter Kaiserin Maria Theresia verbesserte eine umfassende Vereinödungsaktion die Besitz- und Bewirtschaftungsverhältnisse nachhaltig. So entstanden damals aus 674 Grundparzellen 30 Einzelhöfe. 1866 zerstörte der Dorfbrand den Ortskern mit der gotischen Pfarrkirche aus dem Jahre 1486. Diese erfuhr bereits im darauf folgenden Jahr einen Wiederaufbau in neuromanischem Stil. Als bemerkenswerter Sakralbau gilt die im Jahre 1722 erbaute barocke St. Anna-Kapelle.

Anfang des 18. Jahrhunderts setzte in Lingenau die Abkehr vom Ackerbau ein. Bereits 1718 führte der Appenzeller Senn Büchele die Fettsennerei ein. In der Folge entwickelte sich Lingenau zu einem Hauptschwerpunkt der Vorarlberger Fettkäseerzeugung. Durch die intensive Bewirtschaftung der Tal- und Berggüter weist Lingenau unter allen Vorarlberger Gemeinden den höchsten Rinderbestand pro Hektar landwirtschaftlicher Grundfläche auf.

Seit dem Ende des 18. Jahrhundert verstärkten sich die Bemühungen um bessere Verkehrsbeziehungen nach außen, die in erster Linie Brückenbauten über die Bregenzerach und Subersach voraussetzten (1792 Achbrücke Lingenau-Müselbach, 1833 Gschwendtobelbrücke Lingenau-Großdorf.) Heute dienen diesen Verbindungen die beiden höchsten Brückenbauwerke Vorarlbergs.

Verdienstmöglichkeiten außerhalb der Landwirtschaft bieten sich heute im vielfältigen einheimischen Gewerbe und im sanften Tourismus. Einen beachtlichen Teil der Berufstätigen bilden aber die Auspendler in den Raum Bregenz/Dornbirn.


Historisch bedeutungsvolle Ereignisse:

  • 1150 – 1160 Erbauung der Kirche
  • 1451 Lingenau kommt zu Österreich
  • 1600 Eigener Landammann und eigenes Gericht
  • 1667 Einmarsch der Schweden
  • 1821 Ein Orkan deckt die meisten Häuser im Ortskern ab
  • 1866 Großer Dorfbrand
  • 1875 Errichtung eines Postamtes
  • 1907 Gründung der Sennereigenossenschaft Lingenau
  • 1908 Einführung des elektrischen Lichts
  • 1969 Eröffnung der Hochbrücke in Lingenau
  • 1977 Eröffnung des Hallenbades und des Kurbetriebes
  • 1982 Eröffnung der Gschwendtobelbrücke in Lingenau
  • 1990 Sturmkatastrophe am Faschingsdienstag
  • 1993 Eröffnung der Abwasserreinigungsanlage Lingenau
  • 2001 Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses
  • 2002 Eröffnung Post-Partnerstelle
  • 2002 Eröffnung des Musikprobelokals
  • 2003 Eröffnung des sanierten und erweiterten Kindergartens und Jugendraums
  • 2003 Eröffnung des Bregenzerwälder Käsekellers in der Parzelle Zeihenbühl
  • 2004 Eröffnung des umgebauten und erweiterten Hallenbades mit Saunaanlage, Fitness- und Beautybereich, Restaurant und Hotel
  • 2005 Eröffnung des Biomasse Heizkraftwerkes Lingenau
  • 2005 Eröffnung der Outdoor Akademie des High 5 Outdoor Centers, Alter Bahnhof
  • 2006 Eröffnung der sanierten und erweiterten Volks-, Haupt- und Musikhauptschule