Unsere neue Kirche ist fertig!
Das Gotteshaus erstrahlt nach der neun Monate dauernden Generalsanierung in neuem Glanz. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Gotteshaus zelebrierten Bischof Dr. Elmar Fischer und Pfarrer Mag. Manfred Fink die Messfeier zum Abschluss der Renovierung und Umgestaltung am 1. Adventsonntag. Diözesanbischof Dr. Elmar Fischer weihte den Altar und segnete Taufbrunnen, Tabernakel und Ambo.
Musikalisch wurde der Festgottesdienst von den Kindern der Volksschule unter der Leitung von Direktorin Brigitte Wolf sowie vom Kirchenchor Lingenau unter Manfred Bischof und einem Bläserensemble mit der „Missa antiqua“ feierlich mitgestaltet. „Es ist Pfarrer Manfred Fink gelungen, eine Begeisterung für die neue Kirche aufzubauen“, erläuterte Diözesanbaumeister DI Herbert Berchtold. Markus Vögel bedankte sich im Namen des Bauausschusses bei allen beteiligten Firmen und den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern. Besonders positiv wurde die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den Architekten DI Ernst Beneder und Dr. Anja Fischer bewertet.
Kurzbeschreibung der neuen Kirche zum Download
Einblicke in unsere neue Kirche
Pfarrkirche hl. Johannes der Täufer in Lingenau
Geschichte:
Die 1866 abgebrannte ursprünglich gotische Kirche – vom Ende des 15. Jahrhunderts – wurde in der Zeit von 1868 bis 1871 in neuromanischen Formen vom Tiroler Architekten Anton Geppert neu erbaut.
1963 wurde die Kirche nach Plänen des Vorarlberger Architekten Dipl.-Ing. Norbert Ender umgebaut und neu gestaltet. Das Kirchenschiff wurde verlängert, das Vorzeichen erneuert und die gesamte Innenausstattung erneuert. Die aus einer getriebenen Metalllegierung geschaffenen Reliefs am Hauptportal, Altar, Ambo und Josefsaltar wurden im Stil der 1960er Jahre von Wilhelm Veit geschaffen. Die Gestaltung der beiden Emporenbrüstungen lag in den Händen von Lothar Märk, Altach und die Glasfenster wurden von Konrad Honold, Schruns, neu gefertigt. Auch die Kirchenbänke stammen aus dieser Zeit.
Vorbereitungen zur Neugestaltung:
In einem jahrelangen Prozess des Überlegens und der Gespräche in den pfarrlichen Gremien (Pfarrkirchenrat, Pfarrgemeinderat, Bauausschuss) und mit den zuständigen Stellen (Diözesanbauamt, Bundesdenkmalamt) begann der Weg zur Neugestaltung und Renovierung der Pfarrkirche. Vor zwei Jahren fand ein „geladener Wettbewerb“ statt. Drei Architekten und zwei Künstler wurden von der Pfarre nach Vorgesprächen zur Teilnahme eingeladen. Eine Jury kürte den Entwurf der Wiener Architekten DI Ernst Beneder und DI Dr. Anja Fischer zum Siegerprojekt. Ein weiteres Jahr der intensiven Planungen und Adaptierungen des Entwurfes folgte.Mit Anfang Februar 2010 begann die Bauzeit.Am ersten Adventsonntag, 28. November 2010, durfte die Pfarrgemeinde Lingenau ihre neue Kirche wieder „in Besitz nehmen“ und das Fest der Altarweihe feiern.
Die neue Gestaltung der Kirche:
Die Architekten DI Beneder und DI Dr. Fischer gingen in ihren Überlegungen vom Kirchenpatron, Johannes dem Täufer, aus. Der Jordan, als Ort des Beginns des öffentlichen Wirkens Jesu, ist daher wichtig. Ausgehend vom Apsisfenster „Alpha“ fließt der Jordan, der sich im Boden durch den eingelassenen Muschelkalk zeigt. Das Taufbecken und der Olivenbaum sind Zeichen für das Wasser des Lebens.Auf der anderen Seite des Altars führt, ebenfalls im Boden durch rauen Sandstein angedeutet, der Kreuzweg auf das Fenster „Omega“ in der Apsis zu. Die Titel der Kreuzwegstationen sind im Boden eingelassen und werden von der Decke durch herabhängende Tücher mit römischen Ziffern gezählt. An der 12. Station erhebt sich der barocke Kruzifixus. Ihm zugeordnet ist der neue Tabernakel als Sinnbild dafür, dass durch den Tod Jesu am Kreuz Erlösung geschenkt wird. Diese feiern wir in der Eucharistie.Alle liturgischen Vollzugsorte (Altar, Ambo, Vorstehersitz, Tabernakel und Taufbecken) wurden neu geschaffen. Die Altarinsel wurde in das Kirchenschiff vorgezogen. Der Altar besteht aus einem Steinblock, der von 12 weiteren Steinen aus der Umgebung, die für die 12 Apostel stehen, umgeben wird. Der Ambo ist in gleicher Weise aus Stein geschaffen und die 4 Steinblöcke stehen für die 4 Evangelisten. Restauriert und in die Gestaltung wieder miteinbezogen wurden der barocke Kruzifixus, die barocke Marienstatue, das barocke Vortragskreuz, die alten Kreuzwegtafeln, die nun als „Gesamtbild“ an der Südwand der Apsis zu finden sind, das Hauptportal aus den 1960er Jahren und die Glasfenster, ebenfalls aus den 60er Jahren. Die Bänke, die auch aus dieser Zeit stammen, wurden in Eigenleistung ausgebaut, zerlegt, abgeschliffen und wieder eingebaut.Die zweite Empore wurde abgetragen, um auf der ersten Empore Platz für eine Orgel zu schaffen. Die Planungen und Gespräche für die Orgel sind derzeit in Gange.Die alte Sakristei wurde abgerissen und an ihrer Stelle ein Beicht- und Aussprachezimmer sowie Nebenräume errichtet.Die neue, größere Sakristei wurde an der Nordseite der Kirche angebaut. Die farbigen Fenster der Neubauteile zeigen umlaufend die liturgischen Farben des Kirchenjahres.Erneuert wurden auch die Beleuchtung, die Heizung, sämtliche Elektroinstallationen und die Akustikanlage.Die Sanierung der Glocken und der Läuteanlage wurde ebenfalls vorgenommen. Die Klöppel aller Glocken wurden neu gegossen, die Motoren für die Glocken und das Schlagwerk erneuert.
Die Gesamtkosten der Neugestaltung und Renovierung, einschließlich der Neuanschaffung einer Orgel, belaufen sich auf 1,6 Millionen Euro.Subventionen der Diözese Feldkirch, vom Land Vorarlberg, Bundesdenkmalamt und der Gemeinde Lingenau bilden einen Teil der Finanzierung. Der größte Teil stammt jedoch aus Rücklagen sowie der großen Spendenbereitschaft der Pfarrbevölkerung. Die über 1.700 Stunden der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sind ebenfalls ein wichtiger Finanzierungsbeitrag.
Mag. Manfred Fink,
Pfarrer in Lingenau
28. Jänner 2011
Downloadbereich
Folder Kirchenrenovierung
Vortragekreuz
Kreuzwegbilder
Tabernakel
Kirchenfenster
Ambo
Rosette
Taufbrunnen
Altar
Patenschaften